Dienstag, 1. Oktober 2013

Ab ins Studio

Um es nicht eintönig zu gestalten, verlasse ich einmal die Mikroebene und begebe mich auf die Makroebene. Unser Körper besitzt eine Vielzahl verschiedener Muskeln, mit unterschiedlichen Aufgaben. Ihre Funktion aber, ist stets die Selbe. Sie kontraktieren, ziehen sich zusammen. Der Bizeps als Beispiel bewegt den Arm lediglich nach oben. Die negative Bewegung ist passiv und ergibt sich aus der nachlassenden Spannung im Muskel. Der Trizeps tut nichts anderes. Er kontraktiert, streckt den Arm dadurch aber. Er ist somit der Gegenspieler des Bizepses, auch Antagonist genannt. Ebenso verhält es sich mit den Bauchmuskeln und den Rückenstreckern. Dem Quadrizeps und dem Beinbizeps.
Die Hand ist dabei ein beeindruckendes Kunstwerk aus Agonisten und Antagonisten.
Erwähnenswert ist auch, dass die feinste, filigranste und sensibelste Muskulatur die wir bewusst Steuern können, im Gesicht ist. Das Zusammenspiel tausender Fasern erlaubt uns Freude und Trauer, Glück oder Misstrauen in unserer Mimik auszudrücken.

Beschäftigen werden uns aber hauptsächlich die großen Muskelgruppen des Ober- und Unterkörpers. Im Verlauf wird es zwangsläufig notwendig sein, sich mit den tieferen Strukturen zu befassen. Der Funktionalität, aber auch der Gesundheit zuliebe.
Aber, first things first.
Es folgt eine Vorstellung aller relevanter Muskeln, mit Beschreibung und einer Liste von Übungen. Da die Übungsbeschreibung den Rahmen mehr als sprengen würde, werde ich es separat behandeln.

Der Trapezmuskel, Muskulus trapezius

Auch Kapuzenmuskel genannt, er kleidet den Nacken und den Rücken mittig bis zur Lendenwirbelsäule aus. Anheben, zusammenziehen und senken des gesamten Schulterapparates und drehen des Kopfes sind seine Aufgaben und Funktionen. Der sogenannte Stiernacken, entsteht durch eine starke Ausprägung des Trapezmuskels. In angemessenem Maße trainiert, verleiht er einen vollen und voluminösen Rücken.

Übungen für diesen Bereich sind :

1. Schulterheben mit der LH* vor dem Körper / hinter dem Körper
2. Schulterheben an der MP* vor dem Körper
3. Leicht vorgebeugtes Schulterheben mit den KH*
4. Schulterheben mit KH*
5. Schulterheben am tiefen Seil und gerader Stange vor und hinter den Körper
6. Schulterheben mit Expanderbändern
7. Schulterheben am tiefen Seil mit dem Tau
8. In Rückenlage den Kopf anheben, halten und nach links und rechts schauen sowie den Kopf wie beim Nicken auf und ab bewegen

(*LH – Langhantel, MP – Multifunktionspresse, KH – Kurzhantel)

Der Trapezmuskel kann oder sollte sogar bei vielen Rückenübungen eingesetzt werden. Während der Bewegung werden die Schulterblätter zusammen geführt und in dieser Position gehalten. Gerade bei Ruderübungen ermöglicht das einen größeren Fokus auf seinen Rücken und diesen intensiver anspannen zu können. Erstaunlicherweise ist es auch beim z.B. Bankdrücken von extrem großen Vorteil diese Technik anzuwenden. Durch die zurückgezogenen Schulterblätter wird die Brust etwas gedehnt. Wird dann die typische Bankdrückbewegung ausgeführt ohne die Schulterblätter zu bewegen, kann die Brust am Ende der Bewegung besser maximal angespannt werden und wir generell mehr belastet da die Schulter weniger eingebunden ist.





Der große Rückenmuskel, Muskulus latissimus dorsi

Er ist das Prachtstück unserer Rückseite und verleiht uns diese heißersehnte V-Form des Oberkörpers. Der Lat, bedeckt eine große Fläche unserer Rückseite. Er zieht sich beidseits vom unteren Brustkorb und einem Ansatz am Oberarm zur Wirbelsäule und zum Steißbein. Seine Aufgaben umfassen die Rotation des Armes und das heranziehen an den Körper. Sind die Arme fixiert führt er den Oberkörper zu den Armen.
Das Lattraining umfasst sehr viele Übungsmöglichkeiten und ermöglicht viele Variationen und Belastungsarten.

• Klassische Klimmzüge – Handstellung kann hier zahlreich variiert werden
• Latziehen zur Brust / zum Nacken / mit weitem, engen und reverse* Griff / mit geraden Armen / im Stehen
• LH*-Rudern / mit reverse* Griff / in der MP*
• Einarmiges Rudern in der MP
• KH*-Rudern / mit reverse Griff / auf der Schrägbank
• Einarmiges KH-Rudern
• Kabelrudern an der Maschine / mit weitem und engen Griff / mit Tau /
• T-Hantelrudern
• Hammer Strength Rudern
• LH Kreutzheben
• KH Kreutzheben
• Kreutzheben mit gestreckten Beinen
• Good Mornings
• Rückenstrecken an der Maschine oder Frei
• KH-Überzüge auf der Bank
• „Fallschirmflieger“

(*LH – Langhantel, MP – Multifunktionspresse, KH – Kurzhantel, reverse – Handflächen zum Gesicht)

Montag, 2. September 2013

"Muskelarbeit"

Nach unserem kleinen Ausflug ins Studio soll es nun doch erstmal wieder an den Schreibtisch gehen. Heute wird es etwas konkreter und komplex. Ich nehme die Funktion des Muskelgewebes unter die Lupe und werde euch die Mechanismen, die eine Muskelfaser zur Kontraktion bringen, zeigen. Die Erklärung die nun folgt zeigt eine einzige Muskelfaser, schematisch Dargestellt. Es ist keine Mona Lisa aber ich denke um die prinzipielle Funktion einer Faser darzustellen, reicht es. Mir ist bewusst das hier viele Begriffe vorkommen die nun wirklich nicht alltagstauglich sind. Wären sie aber nicht von Bedeutung, wären sie nicht hier. Besonders das Adenotriphosphat oder ATP sowie ADP, spielen bei der Benutzung von Creatin eine große Rolle. Da Creatin ein Fluch und Segen sein kann und tausende von Theorien unterwegs sind, ist es gut hier etwas genauer bescheid zu wissen.

Im Grunde bilden vier Eiweiße die Pfeiler des Muskels und seiner Funktion,

Troponin
Myosin
Actin
Tropomyosin

Für die Fähigkeit des Muskels, sich zusammenziehen, sind Actin und Myosin verantwortlich. Auch sie sind es die dem Muskelgewebe seine gestreifte Struktur geben. Myofibrilen sind kleine Faden die den Muskel quer durchlaufen und bestehen eben aus diesen beiden kontraktilen ( „zum aktiven zusammenziehen fähigen“ ) Eiweißen.

1.
Am Nullpunkt der Aktion blockiert das Troponin ( Grün ) die Bindung des Myosinkopfes ( Rot ) an die Aktinfaser ( Gelb ). An jedem Myosinkopf haftet ein ATP (Adenotriphosphat/ Blau ).
Das ist der Ruhezustand, eine Muskelaktion besteht solang bis dieser Ausgangszustand wieder erreicht wird.
Trifft der Befehl für eine Bewegung ein, steigt die Ca ++ ( aktives Kalzium ) Konzentration außerhalb der Faser an. Mit einem Befehl ist dabei entweder eine willkürliche Reaktion wie z.B. das greifen nach einer Tasse oder eine unwillkürliche Bewegung wie das wegziehen der Hand von etwas heißem gemeint.

1.1
Muskel

2.
Ein Befehl triff nun ein und die Ca++ Konzentration steigt.
Das außerhalb angesammelte Ca++, bindet das Troponin an sich und behindert somit das Myosin nicht mehr. Dieses kann sich nun an die Aktinfaser binden.
Derweil zefällt das ATP in ADP (Adenodiphosphat) und P (Phosphat), und setzt Energie frei.

2.1
Muskel-eins

2.2
ADPzerfall

2.3
ADPzerfallenergie

3.
Mithilfe der gelösten Blockade und der gewonnen Energie „ fallen“ die Myosinköpfe nun um und haften sich an das Aktin. Dieses Zusammenspiel sorgt dafür dass der Muskel sich verkürzt. Er ist nun angespannt.

3.1
Muskelfastfertig-null

4.
Zur Lösung der Kontraktion wird nun erneut ATP hinzugefügt.

4.1
Muskelfastfertig-nullaktivATP

5.
Das Myosin löst sich nun wieder von der Aktinfaser und kehrt in seine Ausgangsposition zurück.
Das Troponin blockiert wiederrum die Myosin-Troponinbindung.

5.1
Muskel

Solange im Äußeren eine Erhöhte Ca++ Konzentration vorhanden ist, solange werden Muskelaktionen durchgeführt, da das Troponin immer wieder aus der Faser gelöst und die Bindungsstelle des Myosin freigeben wird.
Die Aktion wiederholt sich also immer und immer wieder bis das Kalzium abfällt.

Und jetzt noch mal kurz zusammengefasst mit zwei aneinander liegenden Fasern.

gesamt

1. Ruhestellung
2. Die Ca++ Konzentration steigt. Das Troponin wird gebunden und abgeführt, das ATP zefällt. Die Myosinköpfe fallen sich in Reihen entgegen.
3. Die Aktinfasern werden zusammengeschoben und verkürzen sich somit.
4. ATP wird erneut hinzugefügt. Die Myosinköpfe und das Aktin entspannen sich.
5. Erneuter Ruhezustand nach Einbindung des Troponin .


Bis bald euer

Onkel Tom

Mittwoch, 17. Juli 2013

Exkurs Teil 2

Die zweite Variante dem Muskel einen maximalen Pump zu verleihen ist, das Training mit extrem hohen Wiederholungszahlen. Sogenannten „hunderter Sätze“ sorgen für einen starken Blutfluss, hohen Pump und Reizung wirklich jeder Faser.
Bei dieser Methode werden keine riesigen Gewichte bewegt. Die Anzahl der Wiederholungen gleicht dies aber aus. Mindestens tausend Mal.
Für mich persönlich ist der Hundertersatz eine Qual und Tortur. Ab der 30. Wiederholung spür ich jeden Muskel und weis aber ich hab noch 70 vor mir. Der Effekt dieser Methode ist jedoch, ein hervorragender Pump und Erschöpfung jeder Muskelfaser.
Vorraussetzung hier, korrekte Durchführung der Übung, Focus auf Geschwindigkeit und Technik, maximale Spannung. ( Im vorigen Artikel beschrieben)

Ähnlich zum „FST“ werden zwei Übungen ausgewählt.
Das Ziel sind alles in allem 100 Wiederholungen, pro Übung. Bei mäßigem Gewicht werden die ersten 20 Wiederholungen durchgeführt. Dann Folgt eine Pause, die aber nicht länger als 30 Sekunden sein darf. Es folgen weitere 10-20 Wiederholungen. Dann 20 Sekunden Pause.
Schafft ihr bei den ersten beiden Phasen mehr als 20 Wiederholungen ist das kein Problem. Nach der zweiten Phase macht ihr sooft Pause wie es notwendig ist. Jedoch nicht länger als 15 Sekunden.
Das Gewicht sollte mit jeder Pause verringert werden, mindestens jeder zweiten. Denn es ist natürlich nicht Sinn nach jeder Wiederholung eine Pause einzulegen.

Zusammengefasst

1. 20 Wh – 30 sec Pause
2. 10-20 Wh – 20 sec.
3. …….Wh – 15 sec
4. …….Wh – 15 sec
5. usw.

Wie ich es im letzten Artikel beschrieben hab sollte Wert auf eine kontrollierte, langsame Bewegung gelegt werden. Den Muskel am Ende der Bewegung anzuspannen kann ich auch hier, nur empfehlen. Da mit leichten Gewichten gearbeitet wird, wird sich der Muskelkater in Grenzen halten. Es bietet sich also mit diesem Programm an, Phasenweise jede Muskelgruppe zweimal pro Woche zu bearbeiten.

Mit freundlichen Grüßen

Onkel Tom

Dienstag, 9. Juli 2013

Exkurs

Anknüpfend an den letzten Artikel will ich einen kleinen Umweg einschlagen. Im Rahmen meiner Erklärung bezüglich der Faszie wurde das „FST“ erwähnt. Soll heissen „ Faszien-Stretch-Training“. Meiner Meinung nach ein sehr effektiv und vor allem effizientes Training. Es beansprucht weniger Zeit wie beispielsweise das klassische System mit drei Übungen a drei Sätze.
Da es hier aber weniger um Gewicht, als um die Intensität geht, ist es trotzdem eine Herausforderung.
Auch hier soll die Individualität nicht zu kurz kommen. Ich will zwei Varianten vorstellen und beide sind theoretisch mit allen möglichen Übungen durchführbar.
Ich wähle den Brusttag als Beispiel. Die Brust wird trainingsphysiologisch in drei Bereiche eingeteilt. Den oberen, unteren und mittleren Bereich.
Demnach sollten die Übungen trotz aller Individualität, bewusst gewählt werden. Eine Verbundsübung, oder auch Mehrgelenksübung, empfiehlt sich also als erste Einheit.
Meist fällt die Wahl auf Bankdrücken, da mit dieser Übung der gesamte Brutmuskel erreicht und erschöpft werden kann. Die Bewegung ist recht simpel und man kann hierfür bestens die Multifunktionspresse verwenden.
Sie ist einer meiner Lieblinge. Ich muss mich wenig auf das ausgleichen der Stange fokussieren und kann meine Aufmerksamkeit auf den Pump und die kontrollierte Bewegung richten.
Das Gewicht soll vorsichtig gewählt werden. Lieber zu leicht, denn den Satz abzubrechen weil das Gewicht zu schwer ist und man die Wiederholungszahl nicht erreicht, wäre verschwendete Kapazität. Das Verletzungsrisiko mal aussen vor.
Die zweite Übung kann freier Gewählt werden. Isolationsübung oder Verbundsübung.
Da beides seine Vorzüge hat, denke ich man sollte hier spielen und viel ausprobieren. Wechselt die zweite Übung jede Woche, oder jede zweite. Nie vergessen solltet ihr aber das alle drei Bereiche bearbeitet werden müssen. Gestern mit Kurzhantelfliegender aufgehört, sollte das Training nächste Woche mit Dips am Barren enden, die Woche darauf mit Schrägbankdrücken.
Nun zu dem, was dem FST sein S verleit.
Variante eins besteht aus zwei Übungen mit sieben Sätzen. Jeder Satz acht bis zwölf Wiederholen. Die Pausen zwischen den Sätzen werden extrem kurz gehalten, lediglich 15-20 Sekunden. Nutzt den gesamten Bewegungsradius aus. Beim Bankdrücken heisst das die Stange berührt die Brust unten, oben sind die Arme nahezu ausgestreckt. Wer es noch intensiver will greift bereiter. Je breiter der Griff, desto mehr Belastung auf dem Muskel das der Trizeps zunehmend ausgeschlossen wird.
Am Endpunkt der Bewegung, also wenn die Stange wieder oben ist, wird der Muskel noch mal mit aller Kraft angespannt. Die Spannung soll vier Sekunden gehalten werden. Der Weg zur Brust nimmt ebenfalls vier Sekunden in Anspruch. Aufwärts ist explosiv und dauert nur zwei Sekunden.
Ich persönlich Zähle immer sehr langsam vor mich hin und bin dabei meist über den beschriebenen Zeiten. Für mich persönlich halte ich das aber für gut, den ich denke je langsamer eine Bewegung durchgeführt wird, desto intensiver und fördernder ist sie. Mehr Muskelfasern werden in der exzentrischen Phase aktiviert, gedehnt und stimuliert, wenn die Bewegung langsam und kontrolliert stattfindet.
Nach den ersten sieben Sätzen wird eine drei- bis fünfminütige Pause eingelegt. Trinkt und bewegt euch leicht, um nicht kalt zu werden.
Auf keinen Fall dehnen. Es vermindert die Muskelkraft ernorm und macht schlapp. Habt ihr die zweite Übung durch darf gedehnt werden. Dann sogar erwünscht.

Ich will es noch mal übersichtlich Verfassen:

• 2 Übungen wählen, als erstes am besten eine Verbundsübung
• Jede Übung 7 Sätze
• Pause zwischen den Sätzen 15-20 sec.
• Moderates Gewicht
• Bewegungsablauf : Halten 4 sec, Ab 4 sec, Auf 2 sec, Halten 4 sec.
• 3-5 Minuten zwischen den beiden Übungen
• Währenddessen nicht dehnen, nur danach
• Auf maximale Anspannung
• Voller Bewegungsablauf/-umfang

Die auf den kurzen Zeitraum gesehen, sehr hohe Wiederholungszahl allein schon bewirkt einen extrem hohen Bluttfluss und somit Pump, im Muskel. Die Nutzung der vollen Bewegung streckt den Muskel und die Faszie. Die maximale Anspannung setzt dem die Kirsche auf und fordert nochmals alle Reserven. Jede Muskelfaser wird belastet und maximal befüllt. Wir pusten den Ballon quasi über sein Limit auf.
Die gelockerte Faszie gibt dem Muskel im Anschluss viel Platz. Er kann sich besser entwickeln und wirkt im gesamten voller. Der stark erhöhte Blutfluss bewirkt auch das Sauerstoff und Mineralien nahezu in die Fasern gedrückt werden. Man mästet seinen Muskel in gewisser Weise.

Im nächsten Artikel will ich noch mal auf eine weitere Variante eingehen, die ich bereits lieben und hassen gelernt habe.

Mit freundlichen Grüßen

Onkel Tom

Montag, 1. Juli 2013

Der Muskel

Mit der Aufzählung im letzten Artikel wurde der prinzipielle Aufbau einer Zelle erklärt. Die Zelle passt sich perfekt an ihre Aufgaben an. Soll heißen, dass die bereits erwähnten Mitochondrien, zum Beispiele, in vielen Zellen vorkommen, aber nie so Zahlreich wie in den Muskelzellen. Andere Zellen haben andere dominante Organismen.

Langsam soll es um die Muskelzelle gehen. Denn sie ist ja schließlich der Grund warum wir hier sind. Der Grund warum wir immer und immer wieder trainieren. Uns immer wieder Quälen und an unsere Grenzen treiben.
Der menschliche Körper besitzt eine erstaunliche Wandlungsfähigkeit. Innerhalb kurzer Zeit kann er sich den äußeren Bedingungen anpassen. Jeder von uns besitzt das Potenzial riesig und stark zu werden. Das Potenzial sich zu entfalten und zu beeindrucken.

Bei einem Schlaganfall, verstopft ein Gefäß im Hals oder im Gehirn. Der Blutstrom und Versorgungsweg bestimmter Hirnbereiche ist dann unterbrochen. Je nach dem wie schnell der Betroffene medizinisch versorgt wird, richtet sich das Maß des Schadens.
Mit viel Geduld und einer kompetenten Therapie aber, können andere Hirnareale die Aufgaben geschädigter Bereiche übernehmen. Diese Fähigkeit des Gehirns nennt sich Plastizität.
Nicht nur unser Gehirn passt sich an. Der gesamte Körper kann mit den richtigen Reizen und Umwelteinflüssen geformt werden.
Diese Fähigkeit sollte uns immer in Erinnerung bleiben, denn auf ihr basiert unser gesamtes Training. Der richtige Reiz zur korrekten Zeit lässt die Muskelfasern wachsen und schafft eine stärkere Verbindung des Gehirns mit unseren Muskeln.
Man hört in letzter Zeit immer wieder von der Hirn-Muskel-Verbindung. Sie ist oder soll zumindest ein wichtiger Faktor zum Wachstum darstellen.
Meiner Meinung nach ist es ein simples Prinzip. Das Hirn hat große ungenutzte Arbeitskraft. Es ist allgemein bekannt dass wir nur wenige Prozent unserer möglichen Arbeitsleitung nutzen.
Das regelmäßige Training und bewusste bewegen, anspannen und entspannen, aktiviert nach und nach mehr Hirngewebe. Neue Verbindungen in den Zellen werden geschaltet und der Muskel kann zunehmend kontrolliert werden. Immer mehr Zellen können bewusst gesteuert und eingesetzt werden.
Diese verstärkten Einflüsse resultieren wiederum in neuem Wachstum und Verbindungen.


1.3. Muskelgewebe

Das Muskelgewebe lässt sich in verschiedene Gruppen einteilen. Dem glatten, dem quer gestreiften und dem Herzmuskelgewebe. Unser Interesse gehört aber dem gestreiften Muskelgewebe, auch Skelettmuskulatur genannt. Sie ermöglicht uns, uns zu bewegen und ihr widmen wir uns.
Eine Muskelfaser kann bis zu 15cm lang werden, ein Zusammenschluss vieler Fasern bildet ein Bündel. Wie auch der gesamte Muskel ist jedes Bündel in eine dünne Hülle eingebunden, dem Perimysium ( Peri – zwischen, Myo – Muskel ).
Viele Bündel dann wiederum bilden einen Muskel und sind nochmals in zwei Schichten eingepackt. Dem Epimysium ( Epi – außen, herum ) und der Faszie.
Wer schon einmal mit Fleisch und dessen Zubereitung in Kontakt kam, kennt die Faszie. Sie ist die weiße, sehr zähe Haut um das Fleisch. Die Faszie besteht aus einem sehr festen Bindegewebe, dass nur wenig elastisch ist.
Sie nicht zu trainieren oder zu vergessen wäre aber ein Fehler. Das Faszien-Stretch-Training (FST) ist eine Methode den Muskelwachstum durch extremen Pump und das Dehnen der Faszie anzuregen.
Durch regelmäßiges und hartes Training wächst der Muskel in der Faszie. Diese Verändert ihre Form aber meist nicht im selben Tempo. Wir werden steif und unbeweglich.
Regelmäßiges dehnen wirkt der Fazienverengung entgegen und hält uns beweglich. Enge, starre Faszien lassen dem Muskel keinen Raum zur Entfaltung und behindern uns.

Liebe Grüße,
Onkel Tom

Montag, 24. Juni 2013

Der Beginn

Und hier beginnt es nun,
Heute werde ich meinen ersten Artikel veröffentlichen. Über die genaue Aufteilung und der Reihenfolge meiner Berichte bin ich mir, ehrlich gesagt, noch nicht im Klaren. Da ich hier alles nach und nach poste und nicht alles sofort zu Verfügung steht laufe ich Gefahr hier eine Menge gähnen zu ernten.
Der Appell an dieser Stelle wäre, wenn es zu langatmig, falsch, lückenhaft oder einfach nicht stimmig ist, mich darauf aufmerksam zu machen. Konstruktive Kritik nimm ich immer gerne an und baue sich nach Möglichkeit ein. Ich will versuchen es immer ganzheitlich und praxisnah zu verfassen. Ein bisschen Staub lässt sich allerdings nicht vermeiden da wir natürlich viel mit Anatomie und Physiologie zu tun haben.

Lasset die Spiele beginnen.


1.Anatomie/Physiologie



1.1 Grundlagen


Prinzipiell besteht der menschliche Körper zu einem extrem großen Teil aus Wasser. Der Wert variiert je nach Alter und Körperbau, sowie Quelle der Information von 50% bis hin zu 75%. Tatsache ist aber, dass der Körper zu einem erheblichen Anteil aus Flüssigkeit besteht. Wasser ist Leben, im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne es würde kein Lebewesen auf dieser Welt existieren.
Wasser ist der Grundbaustein jeder Form von Leben und wenn wir nun den Sport ins Auge fassen tut es auch hier seinen Zweck. Viel Trinken heißt den Muskel besser mit Mineralien und Nährstoffen zu versorgen, auch aber die Fettverbrennung und überhaupt die ganze Leistungsfähigkeit auf ein Topniveau zu befördern.
Die zufuhr von min 3 l Flüssigkeit pro Tag ist unentbehrlich, egal wie schwer ihr seid. Viele Bodybuilder trinken meist mehr, teilweise bis zu 12 l pro Tag. In Phasen in denen ich eine ketone Diät (eine Diät in der einige Wochen eine extrem kohlenhydradarme Ernährung durchgeführt wird) gehalten habe, habe auch ich täglich bis zu 10 l Wasser zu mir genommen. Solche Diaeten sind aber eine Besonderheit und ich empfehle hier einen gesunden Mittelweg von 3-6 l einzuschlagen.


1.2 Zelle


Die Zelle kennenzulernen ist der Erste Schritt um den Muskel und seine Funktion zu verstehen. Auch ist es Hilfreich um den Überblick bei Diäten, Nahrungsmittel und Ergänzungen zu behalten. Den Aufbau qualitativ hochwertiger Muskelmasse unterstützt es insofern, dass man Maßnahmen, bestimmte Methoden oder Techniken besser Versteht und diese gezielter für sich einsetzen kann. Man versteht wie Mineralien und Vitamine auf kleinster Ebene funktionieren und kann gezielter entscheiden.
So lassen sich Rückschläge durch schlechtes oder falsches Training, Misserfolge bei Diäten oder Gefahren durch unangebrachte Nahrungsergänzungen meiden.

Jedes Gewebe und jedes Organ besteht aus Ansiedlungen verschiedener Zellen. Je nach Körperregion übernehmen sie verschiedene Aufgaben und Funktionen. Nervenzellen beispielsweise, leiten Reize vom Gehirn in den ganzen Körper weiter. Die Leberzellen filtern Giftstoffe wie Alkohol aus dem Blut. Weiße Blutkörperchen ( Leukozyten ) „fressen“ Bakterien und Viren und verhindern somit Krankheiten.

Jede Zelle ist von einer Haut umgeben, (Membran) die Flüssigkeit (Zytoplasma) in ihr besteht hauptsächlich aus Wasser und Eiweiß. In ihr die Zellorganellen die nun unterschiedliche Aufgaben übernehmen.

Mitochondrien :
Die Kraftwerke, sie stellen Energie bereit und kommen besonders zahlreich in Muskelzellen vor. Auch das sie Adenotriphosphat (ATP) bilden, ist in der Hinsicht auf die Nutzung von Creatin und der ganzen Muskelfunktion, eine elementare Information.

Ribosomen : Sind für die Eiweißsynthese/ -verarbeitung zuständig

Zellkern : Er besteht zu einem Großteil aus Eiweiß und speichert die Erbinformation. Bei der Zellteilung gibt er diese Informationen weiter und praegt somit die nachfolgenden Zellen.

Lysosomen : Verdauung von organischen Substanzen ( Kohlenhydrate , Fette Eiweiße )

Sonstige Organellen der Zelle übernehmen noch weitere zahlreiche Prozesse, wie die Entgiftung oder die Hormonerzeugung.

Fortsetzung folgt.

Euer Onkel Tom

Sonntag, 16. Juni 2013

Einführung

Auf die Idee einen Blog zu eröffnen hat mich ein guter Freund gebracht. In meinem ersten Anlauf wollte ich eine Website eröffnen, in der ich Informationen zum Thema Fitness, Ernährung und Gesundheit bereitstelle und eine beratende Funktion einnehme. Da ich aber von Null anfange und im Moment noch keine Leserschaft besitze, ist es möglicherweise eine bessere Entscheidung mich auf diesem Weg zu Beweisen, bevor ich Zeit und Mühe in ein Projekt stecke, dass zum Scheitern verurteilt ist.

Ich will mich nun kurz Vorstellen:
mein Name ist Tom Rolleczek und ich arbeite im Moment als Gesundheits- und Krankenpfleger auf einer unfallchirurgischen Station in einer öffentlichen Einrichtung. Bodybuilding und Kraftsport sind seit meinem 12 Lebensjahr nicht mehr wegzudenken. Der Wunsch mich zu verbessern und gigantisch zu werden, resultierten in umfangreiche Recherche und einem massivem Willen mich immer wieder an und über meine Grenzen zu bringen. Seit ca. 3 Jahren bin ich aktiver Kick- und Thaiboxer und habe hier, zwar noch in Amateurbereich, einige Kampferfolge zu verzeichnen.
Im Rahmen meiner Ausbildung kam ich zwangsläufig mit dem menschlichen Körper in Kontakt.
Muskeln, Skelett, Hormone, Physiologie und Krankheiten waren und sind mein täglich Brot. Das erworbene Wissen konnte ich vielfältig in mein Training und Leben einbinden. Letztendlich erleichterte mir mein Wissen, mich in dem Wirrwarr von Informationen, die in und um den Sport herrschen, zurecht zu finden.

Hier soll nun mein Konzept ansetzen.
Mein Grundgedanke ist, Grundlagenwissen zu schaffen und es euch somit zu ermöglichen eine eigene Trainingsindividualität zu entwickeln. Weiss ich welche Mechanismen dem Muskel zum wachsen verhelfen und welche Nährstoffe dabei welche Funktion übernehmen, kann ich genau bestimmen, wie viel ich wovon brauche. Vor allem aber warum ich es brauche. So kann eine genau auf mich abgestimmte Lebensweise nach meinen Vorstellungen entwickelt werden. Vor allem aber ohne dafür hunderte von Euro für Beratungen und Supplemente auszugeben, die nur ansatzweise für mich von gebrauch sind. Jeder kennt seine eigenen Ziele und Vorstellungen, Ängste und Hoffnungen, Gewohnheiten und Fehler am Besten. So kann jeder Faktor eingebaut und verarbeitet werden.
Wer gerne Bier trinkt muss darauf nicht verzichten, um einen hervorragenden Körper aufzubauen. Bastelt man es nur an der richtigen Stelle ein und passt seine Ernährung entsprechend an, ist auch das kein Problem. Hopfen fördert erstaunlicherweise sogar die Fettverbrennung und ist äusserst nährstoffreich. Sich also nach dem Training oder auch abends etwas zu gönnen, muss nicht heissen, dass man keinen beeindruckenden Körper bekommt.

Wissen ist Macht und erleichtert euren Weg, bietet Schutz und in den jetzigen Tagen nicht belanglos, schont euren Geldbeutel.

MfG

Onkel Tom

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ab ins Studio
Um es nicht eintönig zu gestalten, verlasse ich einmal...
Fitnessknowledge - 1. Okt, 22:04
"Muskelarbeit"
Nach unserem kleinen Ausflug ins Studio soll es nun...
Fitnessknowledge - 2. Sep, 19:43
Exkurs Teil 2
Die zweite Variante dem Muskel einen maximalen Pump...
Fitnessknowledge - 17. Jul, 16:51
Exkurs
Anknüpfend an den letzten Artikel will ich einen kleinen...
Fitnessknowledge - 9. Jul, 17:20
Der Muskel
Mit der Aufzählung im letzten Artikel wurde der prinzipielle...
Fitnessknowledge - 9. Jul, 15:59

Links

Suche

 

Status

Online seit 3996 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 1. Okt, 22:04

Credits


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren